27.09.2024 - 19.10.2024
Es ist eine Idee von Felix, und Andreas ist sofort dabei.
Mich muss man kurz überreden - Japan stand bisher nicht auf meiner "ToDo Liste".
Aber die Vorbereitungen wecken auch meine Reiselust. Freunde befragt, Material im Internet durchstöbert, YouTube Videos, Galileo Dokus etc. durchforstet. Die Vorfreude steigt mehr und
mehr und bald steht unser Plan.
Wir beginnen in Tokio. Direktflug über 12 Stunden, naja halb so schlimm wie gedacht. Mein erster Business Class Flug, koste es was es wolle. So kann man reisen.
Beinahe ausgeschlafen landen wir früh am Morgen und erkunden gleich mal die ersten Stadtteile.
Zwei Tage verbringen wir hier. Wir besuchen die Klassiker: Tokio Tower, Shibuya Crossing, die Electric City mit ihren Anime Läden. Ein paar Tempel (buddhistisch) und Schreine (shintōistisch). Und einfach das Flair dieser Stadt inhalieren, wo so viele Menschen so friedlich auf engem Raum leben.
Die Öffis sind strukturiert aufgebaut, jede Linie hat einen Buchstaben und jede Station eine Zahl. Wir müsssen von z.B. von A3 zu A14, da kann man sich nicht vertun. Geniales Konzept.
Beeindruckend auch die Sauberkeit der Strassen, Öffis, WCs (High Tech Geräte, die noch dazu in ganz Japan gratis sind).
Gepflegt auch die Menschen. Jede/r wirkt irgendwie wie aus dem Ei gepellt. Das Zusammenleben ist geprägt von Freundlichkeit und Rücksichtnahme.
Hier sind ein paar Fotos (klicke auf die Kamera):
Weiter gehts Richtung Fuji. Mit Zug und Bus reisen wir nach Kawaguchiko an. Das ist der Ort, wo die Fuji Aussicht vor einem Lawson Store ein paar Monate lang verdeckt wurde, weil die Touris sich wie wild gebärdet haben.
Jetzt ist sie wieder frei, aber viel bessere Aussicht haben wir vom kleinen Berg gleich neben unserem wunderhübschen Hotel. Direkt neben uns geht die Seilbahn rauf. Auffahrt bei bedecktem Himmel. Kaum oben, zeigt der Fuji immer mehr, was er kann. Beeindruckend! Schneehaube hat er allerdings zu dieser Zeit keine.
Wir genießen zwei ruhige Tage am Kawaguchi See mit Wandern und Relaxen im hauseigenen Onsen (Warmbad). Wunderbar!
Die Großstadt Nagoya ist unsere Drehscheibe: Nach 3 Stunden Anreise mit dem Shinansen verbringen wir hier eine Nacht. Morgen werden wir gemeinsam mit Felix weiterreisen. Nahe der Stadt (1 Stunde Fahrzeit) gibt es den botanischen Garten "Nabano no Sato" mit Lichtshows, den wollen wir uns ansehen. Die Anreise gestaltet sich nicht ganz einfach, wir verfranzen uns und kommen erst um 18 Uhr an. Geöffnet bis 21 Uhr, aber - große Enttäuschung: Lichtshows vorbei. Wie zahlen trotzdem Eintritt und wandern einsam durch den nächtlichen Garten. Zu sehen gibts wenig, wir essen noch was (als einzige Gäste) und reisen dann im Bus, ebenfalls als einzige Fahrgäste, zurück zum Hotel.
Dafür klappt am nächsten Tag alles wie am Schnürchen: wir fassen unseren Mietwagen aus und holen Felix vom Bahnhof ab. Gemeinsam gehts weiter nach Takayama.
Drei Stunden Anfahrt und Takayama begrüßt uns mit Regen. Egal. Wir brechen auf um das historische Dorf "Hida No Sato" zu besuchen. Danach ins Retro Museum, solange es noch regnet. Am Abend klart es auf, ein Stadtbummel und ein gutes Abendessen in der idyllischen Altstadt.
Die nächsten zwei Tage verbringen wir eine halbe Fahrtstunde entfernt in Hirayu Onsen, einem Ort mit Thermalquellen. Hier beziehen wir unser "Ryokan", eine traditionelle Unterkunft. Klein und fast familiär, vergleichbar mit einer Privatpension. Unseres hat in jedem Zimmer ein kleines privates Onsen, und auch ein Gemeinschaftliches. Wenn man es vorbucht, darf die Familie gemeinsam hinein. Ansonsten ist im Onsen immer strikte Geschlechtertrennung. Wir genießen ein paar Tage mit spazieren gehen und baden in diversen public Onsen. Auch frei zugängliche gibt es (Geldeinwurf auf Vertrauensbasis), sowie ein öffentliches gratis Fußbad mit Thermalwasser. Super entspannend hier. In unserem Ryokan trägt man den ganzen Tag den "Yukata". Auch zum Essen. Wir haben 2 mal Kaiseki Dinner gebucht - ein Erlebnis!
Das Dinner wird in einem privaten Raum serviert. Es beginnt mit einer ganzen Reihe winziger Vorspeisen, danach weitere Gänge bis zum Dessert. Wir sind in der Hida Region, daher dominiert beim Hauptgericht das berühmte Hida Beef. Unglaublich gut. Interessant: Reis als Beilage wird nicht serviert, den gibts dafür zum Frühstück. Alles verkehrt in Japan 😄
Von Hirayu gehts weiter nach Kyoto. Das Auto brauchen wir hier nicht mehr, wir reisen von Nagoya mit dem Shinkansen an.
Kyoto ist unser zentraler Punkt. Wir checken Im Hotel Richmond Ekimae für 6 Nächte ein. Nahe dem Bahnhof, um mit dem Shinkansen in relativ kurzer Zeit nach Osaka, Kobe, Hiroshima und Nara zu fahren.
Nach Osaka sind es 50 Kilometer, mit dem Shinkansen eine halbe Stunde. Osaka hat vor allem am Abend viel Flair. Am Fluss in Dōtonbori gibts reihenweise nette Lokale und die berühmte Glico Leuchtreklame mit dem Läufer. Zu Essen an jeder Ecke etwas Gutes. Besonders ein Sushi Lokal hat es Felix und Andreas angetan. Beste Sushi ever, direkt vor unseren Augen zubereitet.
Auch Hiroshima besuchen wir, obwohl es 350 km weit entfernt ist. Die Atombombe "Little Boy" zerstörte am 6. August 1945 um 8:16 Uhr Ortszeit ungefähr 90 % der Stadt. Das Zentrum der Ereignisse ist als Gedenkstätte erhalten. Wir fahren gut 2 Stunden hin um das Friedensmuseum zu besuchen. Viele Menschen tun dasselbe. Auch Schulklassen sind hier.
In Kobe machen Felix und Andreas eine lange Wanderung. Ich kuriere einstweilen meine Verkühlung aus.
Nara ist berühmt für seine zahmen Hirsche und Rehe. Die Tiere gehören seit Jahrhunderten zum Stadtbild und werden von den Bewohnern Naras als heilig verehrt. Bevorzugter Lebensraum der Rehe und Hirsche ist der Wald nahe dem Kasuga-Schrein, man begegnet ihnen aber an allen Plätzen und Straßen im Stadtgebiet Naras. Die Tiere sind außergewöhnlich zutraulich, mischen sich unter die Menschen und lassen sich von uns mit Reisgebäck füttern, das extra für sie gebacken wird.
Kyoto ist berühmt für den Schrein "Fushimi-Inari" mit den vielen roten Holztoren. Wir besuchen den Schrein am Abend, wenn der größte Trubel vorbei ist und wandern durch die Tore bis ganz nach oben. Die Touristen verlieren sich hier, der Aufstieg ist ganz schön anstrengend. Nach einer guten Stunde Gehzeit endet der Weg in einem Friedhof. Zwischendurch hat man einen schönen Blick auf die Stadt.
Im Stadtteil Gion sind die berühmten historischen Holzhäuser, hier kann man hin und wieder Geishas sehen. Das Fotografieren ist neuerdings verboten - die Touristen haben es wieder mal zu weit getrieben. Wir buchen ein Treffen mit einer jungen Geisha, einer "Maiko". Ein sehr spezielles Leben, dass das junge Mädchen gewählt hat. Nur alle zwei Wochen darf sie einen Tag freinehmen und normale Kleidung tragen. Den Rest steht sie in Dienst und Ausbildung. Sie schläft sogar mit ihrer komplizierten Frisur, auf einem extra hohen Kissen.
Hier gibt es Fotos von Kyoto, Osaka, Nara und Hiroshima:
Nach 6 Tagen freuen wir uns auf die letzte Station, ein paar Tage mit Strand und Meer in Okinawa. Das ist die Inselkette unterhalb der japanischen Hauptinsel Honshū. Wir haben uns für Ishigaki entschieden. Der Flug von Kyoto dauert etwa 2 Stunden.
Nach dem Aussteigen beinahe ein Kulturschock. Hier ist alles anders. Es ist Abend und drückend heiß und schwül. Tropisch! Urwald rundherum, nur noch wenig Infrastruktur, Sauberkeit nicht mehr so ein wichtiges Thema. Alles scheint so ein bisschen in die Jahre gekommen zu sein.
Hat man sich damit einmal arrangiert, ist es wunderschön hier. Das Meer wie in der Karibik. Andreas und Felix buchen zwei Tauchgänge und sehen absolut tolle Unterwasserwelt. Ich selbst bin nicht so der Taucher und schau mit das vom Glasbodenboot aus an. Selbst da sehen wir Korallen, wunderhübsche Fische und eine große Meeresschildkröte.
Natürlich lassen wir eine Wanderung auf den höchsten Berg Okinawas, den Mount Omoto nicht aus. Er ist nur 523 Meter hoch, aber bei dem Klima doch eine Herausforderung. Es ist heiß, und alles trieft vor Feuchtigkeit. Die Tierwelt ist bunt und schillernd. Immer wieder ein übergroßer Schmetterling, eine auffällige Eidechse oder Raupe. Und leider auch winzig kleine Blutegel, die wir immer wieder abstreifen müssen. Wir kommen ziemlich erledigt an, und freuen uns auf eine kühle Acai Bowl. Leider hat das Lokal grad geschlossen, wie so viele hier. Aus nicht näher erläuterten Gründen. Spontanes Essen wird jedes Mal zur Challenge. Auf Google Maps stimmen die Öffnungszeiten nicht, und die wenigen Lokale sind ausreserviert. Wie gesagt, hier ist nochmal alles anders 😅
Mit einer Kajak Tour durch die Mangrovenwälder und einem kurzen Ausflug auf die Nachbarinsel Taketomi beschließen wir den Urlaub. Felix kehrt zurück nach Bangkok und wir machen uns auf die Heimreise nach Wien. Wir sind uns einig: es war eine unglaublich schöne, spannnende und lehrreiche Reise.
Hier gibts Fotos von Ishigaki:
Kurzbericht (KI generierter Text)